Historische Filme beziehen ihren Reiz aus ihrer Verbindung zur Realität. Obwohl Filmemacher in ihren Werken künstlerische Freiheiten nutzen, basieren die Werke des Genres immer auf wahren Ereignissen oder zumindest auf historisch authentischen Einstellungen.
Die Adaption vergangener Werke in die kinematographische Welt der Gegenwart bietet dem Zuschauer die Möglichkeit, sich lebhaft in vergangene Zeiten zu vertiefen. Auf diese Weise werden die nüchternen Berichte unserer Geschichtsbücher in ein greifbares Erlebnis verwandelt, das nur das Medium des Films erreichen kann. Heute präsentieren wir Ihnen die 35 besten historischen Filme, die das Kino uns bisher gegeben hat. Genießen Sie unsere Auswahl!
1: Schindler’s List (1993)
Während der Nazi-Ära, der dunkelsten Periode unserer Nation, gab es nur wenige mutige Helden, die sich dem Faschismus und der Menschenfeindlichkeit entgegenstellten. Aber es gab sie. Der deutsche Unternehmer Oskar Schindler war zum Beispiel eine der Persönlichkeiten, die sich selbst einem immensen Risiko aussetzten, um das Leben anderer zu retten.
Steven Spielbergs Werk aus dem Jahr 1993 behandelt genau die Taten von Schindler (Liam Neeson), der über 1.000 Juden aus dem Warschauer Ghetto in seinen Fabriken beschäftigte und sie so vor dem sicheren Tod rettete. Die größte Kunstgriff des Films liegt in seiner Inszenierung. Die Schöpfer entschieden sich, den Film fast ausschließlich in Schwarz-Weiß zu drehen.
Durch diesen Kniff verbreitet „Schindlers Liste“ eine bedrückende Authentizität, denn schließlich sind die uns bekannten Clips, die tatsächlich aus der Nazi-Ära stammen, in der Regel ebenfalls farblos. Besonders lobenswert ist die Leistung von Ralph Fiennes. Der britische Schauspieler schlüpfte in die Rolle des SS-Offiziers Amon Göth.
Ein menschliches Monster, das die Gefangenen unter seinem Befehl auf bestialische Weise massakriert. Der Film, der sieben Oscars gewann, gilt aufgrund seiner bedrückenden Intensität als zeitloses Meisterwerk und wird noch immer häufig in deutschen Schulen gezeigt.
2: 12 Years A Slave (2013)
„12 Years A Slave“ handelt von der wahren Geschichte von Solomon Northrup, einem Afroamerikaner, der während des 19. Jahrhunderts als freier Mann im aufgeklärten Norden der USA lebte. Doch schon bald landet Solomon durch einen hinterhältigen Trick auf einem Sklavenschiff in den Südstaaten. Von nun an wird ihm alles genommen, was er hat. Behandelt wie Vieh und von seiner Familie getrennt, beginnt für den einst stolzen Mann eine zwölfjährige Episode der Tyrannei. Mit Chiwetel Ejiofor in der Hauptrolle malt „12 Years A Slave“ ein erschreckendes Bild von der menschlichen Seele. Dabei wird dem Zuschauer durch beeindruckende, schonungslose Szenen gezeigt, dass allgemein gültige moralische Konzepte oft nicht mehr sind als Illusionen, die vollständig verschwinden, wenn eine bestimmte nationale Grenze überschritten wird.
3: Sophie’s Choice (1982)
Der Schrecken, den die Opfer des Nationalsozialismus erlitten haben, wird oft nur verständlich, wenn wir uns einzelne Schicksale ansehen. Ein solches Einzelschicksal wird uns in „Sophies Entscheidung“ von 1982 präsentiert. Das historische Drama setzt seine Rahmenhandlung in New York unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fort. Stingo (Peter MacNicol), ein Schriftsteller, der gerade eingezogen ist, findet sich bald unter dem Bann seiner geheimnisvollen Nachbarin Sophie (Meryl Streep) wieder. Im Verlauf des Films wird deutlich, dass Sophie, eine jüdische Frau, einst im KZ Auschwitz inhaftiert war.
Meryl Streep erhielt später den Oscar für ihre Leistung in der Kategorie „beste Hauptdarstellerin“. Der historische Film trifft seine Zuschauer direkt ins Herz aufgrund seiner berührenden Emotionalität und lässt dabei kein Auge trocken.
4: Braveheart (1995)
„Braveheart“ zeigt uns Mel Gibson als tapferen Anführer, der im 13. Jahrhundert seine schottischen Mitbürger verteidigt und sie von der britischen Krone befreien möchte. Der Film, der fünf Oscars gewann, zählt nicht zu den historisch akkuratesten Werken. Dennoch hat der Film einen besonders hohen visuellen Wert, der durch beeindruckende Kampfszenen und überschwänglichen Pathos an Bedeutung gewinnt.
Der Film aus dem Jahr 1995, in dem Gibson nicht nur die Hauptrolle spielte, sondern auch Regie führte und produzierte, ist mittlerweile ein absoluter Kultfilm und sollte in keiner Filmsammlung fehlen.
5: Saving Private Ryan (1998)
Während „Der Soldat James Ryan“ nicht der erste Kriegsfilm ist, der seinen Weg in internationale Kinos gefunden hat, gelingt dem Film etwas, was vielen seiner Genre-Kollegen nicht gelungen ist. Der Streifen von Steven Spielberg kommt mit einer erschreckend brutalen Realität daher, die bereits in der Anfangsszene zur Geltung kommt, die die Landung der Alliierten in der Normandie behandelt. Der historische Film will seine Zuschauer an bestimmten Stellen bewusst verstören, um ein möglichst authentisches Bild des Kampfes zu zeichnen.
So sehen wir verzweifelte Soldaten, denen Gliedmaßen abgerissen wurden oder erfahrene Männer, die im Angesicht des Todes nach ihren Müttern rufen. Durch diese drastische Darstellung erfahren wir Zuschauer zum ersten Mal, was Krieg wirklich bedeutet.
6: Gladiator (2000)
Wenn es einen Film gibt, der die Bezeichnung „episch“ verdient, dann ist es zweifellos „Gladiator“ aus dem Jahr 2000. Alles an diesem Werk scheint riesig, imposant und beeindruckend zu sein. Wie es sich für eine historische Adaption gehört, spart „Gladiator“ nicht an prunkvollen Kulissen und der Präsentation vieler historischer Persönlichkeiten. Die dargestellten Fakten sollten jedoch nicht zu genau genommen werden; schließlich haben die Filmemacher am Ende nicht versäumt darauf hinzuweisen, dass „Gladiator“ ein fiktives Werk ist und keinen Anspruch auf historische Authentizität erhebt.
7: Ben-Hur (1959)
Wenn Sie „Ben-Hur“ sehen möchten, müssen Sie viel Geduld mitbringen. Schließlich kommt der Klassiker aus den 50er Jahren mit einer immensen Laufzeit von 222 Minuten daher. Dennoch können wir mit gutem Gewissen sagen, dass dies eine sehr gut investierte Zeit ist. Der monumentale Film in einer antiken Kulisse gilt als Meilenstein des Genres. Auch heute sind wir erstaunt über die unglaublich großen und ebenso detailreichen Sets, die mühevoll von Hand gefertigt wurden. Die Geschichte über Verrat und Rache überzeugt auch mehr als 60 Jahre nach der Veröffentlichung noch.
8: Lincoln (2012)
„Lincoln“ spielt kurz nach Beginn der zweiten Amtszeit des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Wir schreiben das Jahr 1864, der amerikanische Bürgerkrieg geht langsam aber sicher seinem Ende entgegen und der Staatenlenker muss irgendwie versuchen, die zerrüttete Truppe zu einer neuen Einheit zu formen. Besonderes Augenmerk gilt jedoch der Abschaffung der Sklaverei. Eine sehr respektable Forderung des Präsidenten, die im Repräsentantenhaus nicht nur auf Befürworter trifft. Auch wenn wir als Zuschauer bereits wissen, welches Ende die Debatten um veraltete Gesetze und Menschenverachtung nehmen werden, gelingt es Regisseur Steven Spielberg und besonders Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis, eine Atmosphäre der Spannung und des Dramas zu erzeugen, die sich gegen besseres Wissen direkt vom Bildschirm aufs Sofa projiziert.
9: Black Hawk Down (2001)
Viele Kriegsfilme spielen entweder im Zweiten Weltkrieg oder auf den Schlachtfeldern in Vietnam. Regisseur Ridley Scott entschied sich jedoch in „Black Hawk Down“ für eine weniger in Popkultur-Medien überbelichtete Einstellung. Der Film entführt uns direkt in die Wirren des Bürgerkriegs in Somalia im Jahr 1993. Um den Menschen in Mogadischu zu helfen, gegen den Kriegsherren Mohamed Farrah Aidid zu kämpfen, schickt die USA einige ihrer besten Elite-Soldaten. Doch die Mission erweist sich schnell als grausamer als gedacht. „Black Hawk Down“ funktioniert so gut, weil es einer der wenigen amerikanischen Kriegsfilme ist, der nicht im heroischen Patriotismus ertrinkt. Anstelle von nationaler Verherrlichung präsentiert er uns ein intensives und wunderbar nuanciertes Konto dessen, was geschah.
10: Titanic (1997)
Viele Kriegsfilme verlegen ihre Handlung in die Zeit des Zweiten Weltkriegs oder auf die Schlachtfelder Vietnams. Regisseur Ridley Scott entschied sich jedoch im Verlauf von „Black Hawk Down“ für eine Einstellung, die in den Popkulturmedien nicht übermäßig beleuchtet wird. Der Film bringt uns direkt in die Turbulenzen des Bürgerkriegs in Somalia im Jahr 1993. Um den Menschen in Mogadischu im Kampf gegen Warlord Mohamed Farrah Aidid zu helfen, entsendet die USA einige ihrer besten Elite-Soldaten. Doch die Mission entpuppt sich sehr schnell als grausamer als zuerst gedacht. „Black Hawk Down“ funktioniert so gut, weil es einer der wenigen amerikanischen Kriegsfilme ist, die nicht im heroischen Patriotismus ertrinken. Anstatt nationaler Verherrlichung wird uns ein intensiver und wunderbar nuanciierter Bericht darüber präsentiert, was passiert ist.